Rhetorische Stilmittel erkennen
Die Alliteration als rhetorisches Stilmittel ist den meisten von uns gut bekannt. Hier findest eine zusammenfassende Erklärung und einige Beispiele.
Alliteration
Eine Alliteration liegt vor, wenn zwei oder mehr aufeinanderfolgende Worte mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen. Dabei müssen die Worte nicht unmittelbar aufeinander folgen. Es reicht, wenn sie inhaltlich zusammen hängen. Durch die Alliteration bleibt ein Satz besser im Gedächtnis. Wir finden die Alliteration insbesondere in Gedichten, in der Alltagssprache und in der Werbung.
In der Alltagssprache kommt sie häufig in Redewendungen vor, beispielsweise "Kind und Kegel". "Kegel" ist übrigens ursprünglich eine aus dem mittelhochdeutschen stammende Bezeichnung für ein uneheliches Kind (14. Jhdt.).
Lyrische Beispiele für die Alliteration finden wir in dem schönen Gedicht "Ich und du" von Mascha Kaléko:
Ich und du wir waren ein Paar
Jeder ein seliger Singular
Liebten einander als Ich und als Du
Jeglicher Morgen ein Rendezvous
Ich und Du wir waren ein Paar
Glaubt man es wohl an die vierzig Jahr
Liebten einander in Wohl und in Wehe
Führten die einzig mögliche Ehe
Waren so selig wie Wolke und Wind
Weil zwei Singulare kein Plural sind
aus: Giesela Zoch-Westphal (Hg.)(2013): Mascha Kaléko. Mein Lied geht weiter. Hundert Gedichte. München: dtv. S.45
Auch in meinen Gedichten findet sich die Alliteration, beispielsweise in den "Nachtgedanken in Barcelona":
Neu in der Stadt
frei
Nah der Nacht
nah dem Leben
gefühlt
neu geboren
(....)
Für mich ist die Alliteration gerade aufgrund ihrer Einfachheit ein wunderbares Stilmittel. In meinen Texten entsteht sie normalerweise intuitiv im Schreibfluss. Schreibst du auch? Wie ist es dann bei dir? Und fallen dir weitere Beispiele für Alliterationen ein?