Leise Weise
Er sitzt da er schaut auf dich nieder
er lacht dich laut heulend aus
du wolltest ihn eigentlich nie wieder
doch wo führt Weg hier heraus
Du fühltest gerade noch Freude
du hattest bunte Ideen
da sitzt er wie schwarze Meute
er gibt dir kalt zu verstehen
Füttere mich ich brauche Nahrung
sonst kann ich nicht existieren
ich liebe alte Bewahrung
sonst hast du viel zu verlieren
Dort auf der anderen Seite
lacht still und warm es dich an
du spürst wie Blick sich kurz weitet
du siehst was möglich sein kann
Du siehst vielleicht nur kleines Licht
du siehst vielleicht nur verschwommen
das stört jedoch die Weise nicht
sie hat schon zu tanzen begonnen
Sie zeigt den Weg deiner Wahrheit
sie gibt kleine Zeichen für Mut
sie bietet nach und nach Klarheit
und Klarheit tut dir sehr gut
Doch ist er groß macht sie sich klein
sie kann das Kämpfen nicht leiden
sie wird ganz still von ganz allein
willst du sie gänzlich vermeiden
Sie kann dir dann nichts geben
kann nur durch dich existieren
willst du sie jedoch nicht erleben
dann wird sie schweigend verlieren
Er hat dagegen laute Ideen
wie er sich mitteilen kann
raubt dir Schlaf
lässt sich nicht übersehen
er springt dich täglich neu an
Du versuchst erneut die Leise zu sehen
doch zuerst ist er wieder laut
du möchtest gerne sie verstehen
da schreit er schon wieder Pass auf
Du machst mich klein mit laut Geschrei
du willst in die Schranken mich weisen
du trägst jedoch nicht Kluges bei
vergraulst statt dessen die leisen
Stimmen die mir Wege zeigen
die mich mit Zeichen versorgen
bringst laut kämpfend sie zum Schweigen
mit deinen Sorgen um morgen
Ich mag dich nun nicht füttern mehr
alleine und verloren gilt für dich
du machst es mir zwar unnötig schwer
doch verantwortlich bist du nicht
Meine Wege gehe ich für mich
da kannst du ruhig sehr laut weinen
ich lebe jetzt mein Selbst mein Ich
muss nicht mehr für andere scheinen
Du bist ja auch ein Teil von mir
doch sei jetzt bitte mal still
nur dann höre ich die Weise
die leise sich mitteilen will
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© Beate Hatke
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